Der Leon ist Seats Zugpferd. Er hat vor drei Jahren der sportlichen Submarke Cupra das Feld bereitet und gilt hier als ernsthafter Rivale des Allzeitsportlers Golf GTI. Aber der Spanier kann auch weniger heißblütig. Als Sportstourer, wie Kombis heute heißen, bringt er mehr als eine Handbreit Länge mehr ins Rennen und wirkt trotzdem und mit bis zu 1600 Liter Transportvolumen keineswegs langweilig. Vor allem aber gibt es hier den formidablen 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, der mit 150 PS und 360 Newtonmetern Drehmoment für zügiges Vorankommen sorgt.
Im Grunde gehört der Leon ST zur Kompaktklasse, ist mit stolzen 4,64 Meter Länge jedoch eher ein Grenzgänger mit dem Hang zu Höherem. Vorn gleicht er der viertürigen Limousine, hinten dagegen schafft ein üppiger Überhang des schrägen Hecks reichlich Stauraum, schiebt den frontgetriebenen Seat überdies optisch an. Der breite Dachkantenspoiler und die aufliegende Reling strecken die Silhouette zusätzlich, die 17 Zoll großen Leichtmetallräder – sie zählen bei der Spitzen-Ausstattungsversion Xcellence zum Serienumfang – relativieren die Proportionen wohltuend. Innen empfängt eine aufgeräumte Architektur mit klaren Linien und ansprechender Formgebung. Nicht nur die das Cockpit einrahmende Ambientebeleuchtung und die horizontal verlaufende, farblich abgesetzte Brüstung der Armaturentafel machen das Interieur elegant und dennoch wohnlich.